Thomas

(Unterwasser-) Fotografie, Text

Ich kam eigentlich über die Zusammenarbeit mit dem bekannten Naturfilmer Rolf Möltgen zur Unterwasserfotografie. Vor - sagen wir einmal "ziemlich vielen Jahren" ;-) als Medizinstudent, hatte ich das Glück, Rolf bei vielen Reisen in alle Weltmeere - von den Malediven im indischen Ozean über Bikini Atoll im Pazifik bis zu den Azoren im Atlantik - bei seinen Aufnahmen assistieren zu dürfen. Aus den begleitenden Still-shots bei Unterwasser Dreharbeiten, u.a. für GEO, BBC Wildlife und National Geographic, die zur Präsentation von Dokumentationsfilmen benötigt und in diversen Printmedien publiziert wurden, entwickelte sich schließlich eine eigenständige Tätigkeit als Unterwasser Fotograf.


Viele Jahre, ein Doktorat in Medizin, ein Master of Science in Toxikologie und zahlreiche weltweite Expeditionen später, bin ich leidenschaftlicher und begeisterter denn je, meine langjährigen Erfahrungen unter Wasser in Bildern und Fotostories umzusetzen. Diese Fotoprojekte führten zu nationalen („Gläserne Kamera“) und internationalen („Wildlife Photographer of the Year“) Auszeichnungen, zuletzt beim höchstdotierten internationalen UW Fotowettbewerb - der IWUPC 2013. Die Tatsache, bereits viermal beim “Wildlife Photographer of the Year“ Wettbewerb in London unter den ausgezeichneten Fotografen gewesen zu sein, bestätigt mich in meinem konsequenten, über große Zeiträume angelegten Zugang zur Fotografie. Ich denke, mein akademischer Hintergrund hilft mir dabei, sehr konzeptuell vorzugehen, das Potential von möglichen Aufnahmen zu erkennen, die Bilder zuerst im Kopf zu visualisieren und dann kreativ umzusetzen. Gut Ding braucht Weile, in der Naturfotografie - und schon gar in der Unterwasserfotografie - lässt sich nichts erzwingen.

Das Ziel meiner Bildgestaltungen ist nicht nur die bloße Dokumentation von Leben unter Wasser sondern vor allem die bildliche Umsetzung künstlerischer Aspekte. Eindrucksvolle Bilder sollen helfen, ein Bewusstsein für die Schönheiten der Unterwasserwelten zu schaffen. Ob es sich dabei um tropische Korallenriffe handelt oder die sensiblen Gewässer einer urbanen Metropole, spielt dabei eigentlich keine Rolle. Voraussetzung dafür, sehe ich die in die Tiefe gehende Recherche über die Tierwelt und das Erkennen und Verstehen ihres Verhaltens. Man muss fast versuchen eine Art „Fischflüsterer“ zu sein! Sozusagen ein Mentalist der Unterwasserwelt… :-)

Mit „Wiener Wildnis“ Initiator Georg Popp verbindet mich schon eine langjährige, bis zu Schulzeiten zurückreichende Freundschaft. Oft haben wir überlegt ein Fotoprojekt gemeinsam zu machen, jedoch haben uns unsere unterschiedlichen Reiseterminkalender immer einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun ist es ausgerechnet anhand unserer schönen Heimatstadt Wien Realität geworden. Wer hätte das gedacht… Als mich Georg gefragt hat, ob ich bei "Wiener Wildnis" dabei sein will, war ich sofort Feuer und Flamme. Was gibt es spannenderes, meine langjährigen weltweiten Erfahrungen in der Unterwasserfotografie in einem innovativen Konzept auch in meiner Heimatstadt anzuwenden? Bleibt für mich nur zu hoffen, dass es mir gelingt, meine persönliche Begeisterung für die Fotografie der Unterwasserwelten Wiens auch auf die Betrachter meiner Bilder zu übertragen.

www.thomashaider.at